Der DEFINO-Brief Nr. 28 Sonderbrief

Heidelberg, 27.01.2021

Liebe Leserinnen und Leser,

2021 wird ein bewegtes und – bei sechs Landtagswahlen und einer Bundestagswahl – auch politisch spannendes Jahr werden. Auch in der Finanzbranche wird sich einiges bewegen. Wir haben bereits darüber berichtet, dass gleich zwei
neue Finanznormen erscheinen werden, die sogenannte Gewerbenorm und eine Norm zur Risikoprofilierung für Privatanleger. Zur Gewerbenorm gibt es Neues zu berichten.
Auch die bestehende DIN-Norm 77230 steht nicht still. Zum einen wurden, wie jedes Jahr, die Rahmenparameter aktualisiert. Wir setzen Sie in diesem DEFINO-Brief über alle Veränderungen in Kenntnis.
Des Weiteren wird in den kommenden Wochen auch die erste Überarbeitung der Norm veröffentlicht. Deshalb haben wir für Sie die wichtigsten Änderungen für die Analyse nach DIN 77230 zusammengefasst.
Schließlich stehen in diesem Jahr im letzten Quartal wieder Re-Zertifizierungen an. Wir werden alle Spezialist*innen, deren letzte Zertifizierung 2019 stattgefunden hat, einenn 30-minütigen Multiple-Choice Test anbieten. Nach erfolgreicher Absolvierung wird ihre Zertifizierung um zwei Jahre verlängert. Wir werden Sie diesbezüglich rechtzeitig informieren.
Wir blicken mit großem Optimismus auf das Jahr 2021 und alle Veränderungen, die es mit sich bringen wird und an denen wir gemeinsam mit Ihnen nach Kräften aktiv mitgestalten werden.

Herzliche Grüße
Ihr Mathias Grellert und das gesamte DEFINO-Team

Themen in dieser Ausgabe:

  • Neue Rahmenparameter der DIN-Norm 77230
  • Die DIN 77230/A1 – Umsetzung von Hinweisen aus der Branche
  • Die DIN 77235 – Der Entwurf ist fertig und wie es weitergeht

Neue Rahmenparameter der DIN-Norm 77230

Wie immer zu Jahresbeginn ändern sich die Rahmenparameter der DIN-Norm 77230. Bitte beachten Sie daher bei allen Finanzanalysen, die Sie jetzt mit Ihren Kunden durchführen, dass sich einige kleine Änderungen zum Vorjahr ergeben. Der Link unterhalb dieses Textes führt Sie zu den aktualisierten Werten.
Den Softwarehäusern sind die Änderungen der Rahmenparameter bereits bekannt. Sie sollten also ganz bald auch in Ihren Tools zur Verfügung stehen.

Die DIN 77230/A1 – Umsetzung von Hinweisen aus der Branche

Nach über zwie Jahren Praxis-Anwendung gibt es demnächst die erste Aktualisierung der DIN-Norm 77230. Damit werden neben Präzisierungen, insbesondere für die Softwareanbieter, auch einige zentrale Anliegen von Praktikern umgesetzt.
Auch diese Aktualisierung ist den Softwarehäusern schon bekannt, so dass die Applikationen demnächst auf dem aktuellen Stand sind.
Folgende Änderungen sind insbesondere für die Sie als zertifizierte Spezialisten wichtig, da diese einen relevanten Einfluss auf das Analyseergebnis und somit auch auf Ihre Vorstellung der Ergebnisberichte beim Kunden haben.

  1. Haupttätigkeitsstatus:
    Die Abfrage wurde leicht erweitert (u.a. Änderung GmbH-Geschäftsführer in Fremd-Geschäftsführer und Gesellschafter-Geschäftsführer)
  2. Arbeitskraftverlust Erwerbsunfähigkeit / Berufsunfähigkeit /a. auch Arbeitsunfähigkeit:
    • Angestellte oder Selbstständige/Freiberufler mit PKV: Auf Bedarfsstufe 1 ist der tatsächlich gezahlte Beitrag zur privaten Krankenversicherung und Pflegepflichtversicherung zu berücksichtigen (bisher Mindestbeitrag zur gesetzlichen Kranken-/Pflegeversicherung)
    • Beamte / Richter: Bei diesen Haupttätigkeitsstatus ist auf beiden Bedarfsstufen der tatsächlich gezahlte Beitrag zur Krankenversicherung und Pflegepflichtversicherung zu berücksichtigen (neu aufgenommen)
    • Bei Personen mit freier Heilfürsorge: Auf beiden Bedarfsstufen ist der Mindestbeitrag zur gesetzlichen Kranken-/Pflegeversicherung (neu aufgenommen) zu berücksichtigen. Dieser Wert bildet eine Pauschale für den bei Eintritt eines Arbeitskraftverlustes wegen Erwerbs-, Berufs- und/oder Dienstunfähigkeit anfallenden Eigenanteil an den Kranken- und Pflegeversicherungskosten.
  3. Todesfallbedingte finanzielle Einbußen:
    Für die Berechnung des Mindestsollwertes / Sollwertes ist neben dem Nettoerwerbseinkommen auch das Nettorenteneinkommen zu berücksichtigen.
  4. Risiko von nicht gedeckten Folgekosten nach Unfall und Krankheit
    Bei diesem Finanzthema können nun auch Versicherungen gegen schwere Krankheiten mit der jeweiligen Grundsumme berücksichtigt werden

Die vollständige Übersicht der Änderungen ist dann mit der Veröffentlichung unter www.beuth.de verfügbar.

Bei Fragen zu allen Änderungen in der Norm kontaktieren Sie uns gerne.

Die DIN 77235 – Der Entwurf ist fertig und wie es weitergeht

Nach fast zwei Jahren Arbeit im DIN-Ausschuss ist zum Jahresanfang der Entwurf der DIN 77235 „Basis-Finanz- und Risikoanalyse für Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen“ fertiggestellt worden.
Die nächsten geplanten Schritte sind nun

  • die Veröffentlichung des Entwurfes im Rahmen der Einspruchsphase in den Monaten April / Mai mit anschließender Bearbeitung der Kommentare
  • und die Veröffentlichung der Norm im September.

Wir werden Sie natürlich auch bei dieser Norm über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Weiterempfehlung

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