Veröffentlichung in: Versicherungsjournal.de – DEFINO strebt einheitliche Standards für Versicherungen an
In einer Din Spec 77228 „Mindestanforderungen an Versicherungsprodukte für Privathaushalte“ will das Institut für Finanznorm die bereits etablierten Standards zusammenführen. Worin der Sinn dieser Initiative liegt und wie sie gelingen soll, erläutert Defino-Geschäftsführer Dr. Klaus Möller im Interview.
VersicherungsJournal: Nach den Beratungsstandards (VersicherungsJournal 2.2.2016, 21.4.2015) engagiert sich die Defino Institut für Finanznorm GmbH, deren Geschäftsführer Sie sind, neuerdings auch für Produktstandards. Was wollen Sie damit erreichen?
Dr. Klaus Möller: Ein guter Teil der Komplexität in der Beratung liegt in der zunehmenden Komplexität der Produkte begründet. Auf der Suche nach Alleinstellungsmerkmalen lassen sich Produktentwickler immer neue – auch überflüssige – Produktmerkmale einfallen.
Niemand wird mir ernsthaft erklären wollen, dass die Begleichung der Bewirtungsrechnung für die fällige Lokalrunde in einem Golfclub nach einem Hole-in-one ein tatsächlich sinnvoller und notwendiger Bestandteil einer Unfallversicherung ist. Eine große deutsche Versicherungs-Gesellschaft bietet dieses Merkmal im Rahmen ihrer Unfallversicherung an.
Ähnliche Beispiele lassen sich in großer Zahl anführen. Wenn mir Experten nicht mehr beantworten können, wie viele einzelne Tarifmerkmale alle auf dem deutschen Markt angebotenen Privathaftpflichttarife enthalten, dann wird deutlich, dass wir hier ein Problem haben. Damit wollen wir ein wenig aufräumen und für mehr Transparenz sorgen.